Öffentliche Veranstaltungen des PaIB
Wenn nicht anders angegeben, finden die Sitzungen jeweils mittwochs ab 20.30 Uhr in der Goerzallee 5, Raum 1 statt.
Öffentliche Veranstaltung
02.10.2024
Öffentliche Vortragsreihe am PaIB: Lost in Transition. Herausforderungen in der Behandlung junger Erwachsener
Dipl.-Psych. Carolin Keller
20 Uhr (Wegen einer kurzen Übung zu Beginn wird um pünktliches Erscheinen gebeten)
Ort: Zweigstelle des IfP: Haupstraße 19, 10827 Berlin-Schöneberg
Öffentliche Veranstaltung
06.11.2024
Öffentliche Vortragsreihe am PaIB: "Catastrophic Understanding? Arroganz, Illusion und negative Paarbildung"
Dipl.-Psych. Sylvia Schulze
Mittwoch, 20 Uhr.
Beschreibung: Ausgehend von Bions zentralen Text „On Arrogance“ wird über die Analyse mit einer frühtraumatisierten Patientin nachgedacht, die die Verstehensversuche ihrer Analytikerin als ein „catastrophic understanding“ erlebte. Dabei bestand die Übertragungs-Gegenübertragungskonstellation in der beschriebenen Analyse darin, dass die Patientin ihre zentrale Objektphantasie eines obstruktiven Objekts massiv via projektive Identifizierung kommunizieren musste, welches aber in der Analytikerin auf eine Weigerung stieß, zu diesem nicht aufnehmenden Objekt zu werden. Durch das Festhalten der Analytikerin an der vertrauten Idee der Psychoanalyse von Containing und Deuten der projizierten Objektbeziehung, wurde die Analytikerin für die Patientin nicht nur zu einem obstruktiven, sondern auch eindringendem Objekt. Das, was die Analytikerin als normales Verstehen verstand, wurde deshalb von der Patientin zu einem unerträglichen und arroganten „catastrophic understanding“. „Catastrophic understanding“ beschreibt mithin das Dilemma, dass verbale Deutungen von bestimmten Patient:innen als Wiederholung einer frühen Katastrophe erlebt werden. Insofern fordern diese Übertragungskonstellationen heraus, nicht nur das eigene Verstehen, sondern auch die gelernte Technik radikal in Frage zu stellen.
Ort: Zweigstelle des IfP: Haupstraße 19, 10827 Berlin-Schöneberg
Öffentliche Veranstaltung
04.12.2024
Öffentliche Vortragsreihe am PaIB: "Aggression - Über den Umgang mit Wut und Hass in Übertragung und Gegenübertragung"
Priv. Doz. Dr. med. Werner Köpp
Mittwoch, 20 Uhr.
Beschreibung: Aggressionen der Patientinnen und Patienten (Vorwürfe, Beschuldigungen und Entwertungen) und reaktive Aggression auf therapeutischer Seite (Gegenübertragung) werden in der Psychotherapie mit persönlichkeitsgestörten Patientinnen und Patienten fast immer als besonders belastend erlebt. Stützende Therapien vermeiden solche Entwicklungen, ohne sie zu bearbeiten. Sie werden dort eher als „Entgleisung“ des therapeutischen Prozesses verstanden. In der Fokussierung auf genau diesen Prozess soll dagegen in aufdeckenden Therapieformen – wie z.B. in der Übertragungsfokussierten Psychotherapie nach Kernberg (TFP) – gearbeitet werden. So gesehen ist es dann sogar das Ziel der Therapie, dass solche schwierigen, aggressiv getönten Prozesse, die den Patientinnen und Patienten im Alltag ohnehin passieren, auch in der Therapie stattfinden und im hier und jetzt erlebt und bearbeitet werden können. Das bedeutet, dass auf Therapeutenseite die affektive Resonanz auf eine negative und aggressive Übertragung erlebbar (und aushaltbar!) werden muss, damit sie bearbeitbar wird und auf diesem Wege eine strukturelle Veränderung der Persönlichkeit der Patientinnen und Patienten auf den Weg kommen kann. Die Vorstellung kooperierender Ich-Anteile des Therapeuten bzw. der Therapeutin (fühlendes und erlebendes Ich „versus“ Arbeitsich) – in Anlehnung an Sterbas Konstrukt der therapeutischen Ichspaltung – kann dabei helfen, die auf Therapeutenseite hervorgerufene Aggression nicht agieren zu müssen, sondern in einer Deutung (möglichst) technisch neutral zu operationalisieren.
Ort: Zweigstelle des IfP: Haupstraße 19, 10827 Berlin-Schöneberg